Ich bin ein ‘schlechter’ Yogi!
Ein grande Starbucks To Go Becher neben meiner Matte … eigentlich ja nichts besonderes, oder? Ja vielleicht, wenn ich nicht die Yoga-Lehrerin wäre. So werde ich regelmäßig nach Tee-Empfehlungen von Starbucks gefragt. Tee? In meinem Becher befindet sich ein ‚Tripple-Latte‘ (für die Nicht-Kaffeetrinker: gaaaanz viel Espresso). Die Verwunderung (Empörung) ist groß: Denn ‘gute’ Yogis trinken doch keinen Kaffee! Sie haben keinen Fernseher und essen kein Fleisch…
Wenn dem so ist, bin ich ein schlechter Yogi. All die Klischees, die einen guten Yogi ausmachen, erfülle ich leider so ganz und gar nicht – und viele von Euch wahrscheinlich auch 😉
- Ich trinke tatsächlich Kaffee, Wein und esse Schokolade. Ok, ich esse kein Fleisch – aber um ehrlich zu sein, damit habe ich bereits als Kind aufgehört (und damals konnte ich Yoga vermutlich nicht mal schreiben).
- Man mag ein schlechter Yogi sein, weil man nicht flüssig in Sanskrit ist. Die meisten Teilnehmer in meinen Stunden kommen zum Yoga, um sich etwas Gutes zu tun. Sie kommen aus Spaß und wollen keine neue Fremdsprache lernen. Neulich bekam ich eine eMail mit einer Frage zu einer super komplizierten Position in Sanskrit. Danke Google, kann ich da nur sagen…
- Man mag ein schlechter Yogi sein, weil man ‘Yoga-Talk’ nicht ausstehen kann. Seien wir mal ehrlich – ich schaffe es einfach nicht, durch meinen großen Zeh auszuatmen 😉
- Und angeblich ist man ein schlechter Yogi, wenn man in Savasana (der Endentspannung) einschläft. Passiert – sogar der Lehrerin. Zu meiner Verteidigung, ich war erst ein paar Stunden vorher aus den USA heimgekommen und hatte Jetlag vermutlich auf die Stirn tätowiert….
Wir könnten diese Liste wahrscheinlich noch ewig weiterführen (gerne auch in den Kommentaren). Und ja, wenn diese Dinge tatsächlich einen ‘guten’ Yogi ausmachen, dann bin ich keiner! Puh. Denn ehrlich gesagt – dann ich will auch gar keiner sein:
Meine Stunden sind für wirklich jeden gedacht und wenn wir keinen Spaß haben, war es keine gute Stunde. Bei uns im Studio hört man selten Sanskrit und jeder (vom Spinat liebenden Veganer bis zum militanten Fleischesser) ist willkommen.
Und wie sieht es bei Euch aus? Guter Yogi, schlechter Yogi?